#017 Erinnerungskultur
9. September 2024
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Die schwierigste Veränderung ist die im eigenen Kopf
„Die einzige Erinnerungskultur, die es wirklich gibt, ist die des Gerüchtes, das Jahrhundert für Jahrhundert, Generation für Generation weitergegeben wird, bis heute. … Wir konstruieren die Welt, in der wir leben, aus den Urteilen und Vorurteilen, die wir als kleine Kinder von allen Menschen, mit denen wir Kontakt hatten, übernehmen. Diese Konstruktion entsteht aus den Meinungen und Vorurteilen dieser Menschen. Will man den Gerüchten mit Mitteln der Aufklärung, der Vernunft und des Verstandes begegnen, muss man bereits im frühesten Alter, auf jeden Fall aber in der Schule, diesen Mechanismus bearbeiten. Man muss den Kindern Instrumente in die Hand geben, die Gerüchte zu dekonstruieren, zu hinterfragen, damit sie sich so weit wie möglich eine eigene Meinung bilden können. Wenn es überhaupt eine Möglichkeit gibt, Gerüchte langfristig zu entkräften, dann nur, wenn eine Gesellschaft dies als das primäre Bildungsziel anerkennt. Dass wir immer noch nicht strukturell daran arbeiten, dass Vorurteile, … methodisch infrage gestellt und Kinder fürs Leben befähigt werden, Vorurteile zu überprüfen, die von außen und innen an sie herangetragen werden, ist nicht nur skandalös, sondern es zeigt, wie oberflächlich…“
Und weiter heißt es „Nicht den Kindern ihre eigene Sicht auf das Leben aufzudrängen, sondern ihnen Instrumente an die Hand zu geben, das, woran sie glauben, das, was sie denken, zu überprüfen. Es geht darum, ihnen das Wort „Warum“ zu vermitteln, sie zu ermuntern, die Welt zu hinterfragen. Kinder sind neugierig. Ihr Weltbild ist noch sehr flexibel. Sie sind am ehesten in der Lage, sich von den Vorurteilen der Erwachsenen, ihrer Umwelt, zu lösen. Jugendliche, die sich in der Pubertät befinden, stellen grundsätzlich infrage, was ihnen gegeben wurde. Es muss zum festen Unterrichtsstoff werden, immer wieder den Zweifel, das Warum zu vermitteln – und das meint auch den Zweifel an den Weltbildern der Lehrenden.“
Dies sind Zeilen aus dem Buch „Judenhass“ von Michel Friedmann. Zeilen, die mich sehr berührt und beeindruckt haben. Sie passen nämlich nur allzu gut, zu meinen Wahrnehmungen, wenn es um die Meinung und Einstellung unserer Gesellschaft geht. Ob es nun Juden, Muslime, Christen, Inländer, Ausländer, Arbeiter, Angestellte, Führungskräfte, Beamte, Bauern, Unternehmer, Politiker, Alte, Junge, Reiche, Arme usw. sind, je nachdem wie und wo wir aufgewachsenen sind, haben wir unsere vorgefertigte Meinung über diesen Personenkreis. Den wenigsten von uns ist das allerdings in vollem Umfang bewusst. Auch, wie negativ und von Vorurteilen geprägt, diese Einstellung dann ist, erkennen wir meist nicht.
Seit einigen Jahren setze ich mich mit genau dieser Thematik intensiv auseinander. Ich studiere Bücher und Menschen. Ich beobachte mein Umfeld, reflektiere das bereits über Jahrzehnte sowohl beruflich als privat selbst erlebte. Ich weiß wie wichtig, die eigenen Gedanken sind. Sie haben unmittelbaren Einfluss auf meine Gefühle, meine Gesundheit, mein Wohlbefinden und meine Handlungen. Immer wieder ertappe ich mich dabei auch jetzt noch mit meinen Vorurteilen. Es erschreckt mich selbst, dass das noch immer der Fall ist. Obwohl ich doch eigentlich genau das, was Michel Friedmann sich wünscht, seit Jahren praktiziere.
Ich arbeite intensiv an meiner Persönlichkeit. Stelle meine Denkmuster und Gewohnheiten in Frage und verändere bzw. optimiere sie. Fokussiere mich auf mein Ziel. Und ich kann euch sagen, das ist kein einfaches Unterfangen. Nicht selten komme ich mir wie Don Quichote vor, wenn ich das Gefühl habe, gegen Windmühlen in meinem Außen zu kämpfen.
Wir sind eine Jammer- und Neid-Gesellschaft. So ehrlich muss man sein. Ganz extrem fällt es mir auf, wenn Menschen jedem ungefragt ihr Leid klagen. Dies ist mittlerweile etwas, dem ich wenig Gehör gebe. Vor einigen Monaten ist mir allerdings etwas Kurioses passiert. Ein Mann hat mir von den Wehwehchen seiner Frau erzählt und warum sie an diesem und jenen nicht teilnehmen kann. Zum Abschluss meinte er: „Aber du weißt ja eh wie das ist, du hast doch auch einen Bandscheibenvorfall und einen Gleitwirbel.“ Ich musste schmunzeln und feststellen, stimmt, das hab ich ja auch. Allerdings spüre ich von alldem nichts, weil ich dem keine Aufmerksamkeit gebe. Nachdem sich aber meine Gedanken in den folgenden Tagen immer wieder um dieses Gespräch drehten, wachte ich eines morgens auf und mir tat alles weh. Entsetzt stellte ich fest, dass ich mich gedanklich so darauf fixiert hatte, dass ich auf einmal auch wieder meine Bandscheiben spürte… Dies hat mir gezeigt, dass ich wirklich immer bewusst auf meine Gedanken achten muss und mich eben auch nicht von anderen hineinziehen lassen darf.
Beruflich achte ich wirklich bewusst darauf, immer das zu tun, was mir Spaß macht und Erfüllung bringt. Kehrseite der Medaille ist allerdings, dass es auf andere wirkt als hätte ich nichts zu tun. Immer wieder stelle ich fest, dass der Glaube, Arbeit muss mühsam sein, ganz tief in uns verankert ist. Nicht erst einmal ist es mir passiert, dass ich dann höre, „Ich habe bereits ein Burnout gehabt und deshalb kann ich das nicht mehr machen.“ Die wenigsten wissen, dass auch ich ein Burnout hatte. Ja sogar ich vergesse darauf und werde nur mit solchen Geschichten daran erinnert. Ich möchte mich in meinem Alltag nicht einschränken lassen, nur weil ich vor mittlerweile vier Jahren ein Burnout hatte. Auch diesem Teil meiner Geschichte gebe ich nicht länger allzu große Aufmerksamkeit. Ich habe daraus gelernt – das ist das Essenzielle daraus – und nun gehe ich meinen Weg mit Freude weiter.
Grundprinzip eines Menschen sollte es sein, jederzeit das was man will mit Freude machen zu können. Dabei darf ich mich keinesfalls selbst einschränken aber auch nicht anlügen. Denn alles was ich mache, mache ich für oder gegen mich und garantiert nicht für oder gegen andere. Wieder ein Learning: Alles was wir denken und fühlen hat nur Auswirkungen auf einen selbst, auch wenn es dabei vermeintlich um andere geht.
Die Gedanken und Handlungsansätze von Michel Friedmann sind sehr, sehr gut. Aber sie verlangen etwas, dass für die erfolgreiche Verwirklichung unverzichtbar ist: Den Wunsch sich selbst zu verändern und dies dann auch zu tun.
„Kinder sind neugierig. Ihr Weltbild ist noch flexibel. Sie sind am ehesten in der Lage, sich von den Vorurteilen der Erwachsenen, ihrer Umwelt, zu lösen.“ Und trotzdem sind sie davon abhängig, dass sie Menschen in ihrem Umfeld haben, die ihnen genau das ermöglichen. Etwas, dass ich als Erwachsener nur kann, wenn ich selbst beginne, meine Denkmuster und Gewohnheiten in Frage zu stellen und zu verändern.
Wenn wir Veränderung wollen, wenn wir aus der Geschichte lernen wollen, wenn wir dieselben Fehler nicht immer und immer wieder machen wollen, wenn wir uns wirklich weiterentwickeln wollen, dann müssen wir Erwachsene den Mut zu dieser Veränderung haben.
Die Geschichte lehrt uns bereits seit Jahrhunderten, wie schwer und zeitaufwendig Veränderung ist. Passiert es dir nicht auch selbst, dass du in Situationen gerätst und dir denkst, das hatte ich doch schon mal? Ein Déjà-vu, wie es im Bilderbuche steht.
Veränderung beginnt bei ganz banalen Dingen. Auch wenn wir es nicht wahrhaben wollen, aber Veränderung beginnt bei den ganz kleinen Dingen und Gelegenheiten. Aus diesen Veränderungen bei jedem einzelnen von uns entstehen dann die großen Veränderungen.
Zu warten, dass große Veränderungen passieren und man dann einfach mitmacht – sorry, so geht es definitiv nicht. Je mehr Menschen aber den Mut für Veränderung haben und ihn zulassen, umso schneller werden wir auch Effekte feststellen können.
Ja, hab Mut für Veränderung - unseren Kindern zu liebe, aber in erster Linie hab Mut für Veränderung für dich selbst! Es ist dein Leben. Du hast auch nur dieses eine. Verändere dich einfach dir zu liebe und gönn dir dadurch auch die Verwirklichung all deiner ganz persönlichen beruflichen und privaten Wünsche und Ziele.
Allen Mutigen wünsche ich dabei viel Erfolg und ich stehe gerne mit Rat und Tat zur Verfügung. Denn einerseits braucht es Mut, aber andererseits braucht es auch eine professionelle Begleitung. Und dafür bin ich gerne da!
Kontaktiere mich für mehr Informationen jederzeit ganz unverbindlich indem du mir schreibst, wann du am besten erreichbar bist: https://mission-poleposition.com/de/kontakt sowie gerne auch per E-Mail an maria.prinz@mission-poleposition.com Wir schauen dann gemeinsam, ob ich dir mit meinem Mission-PolePosition-Mentoring helfen kann, die richtigen Lehren aus deiner Erinnerungskultur zu ziehen. Ich freue mich auf dich!💛
“Wenn wir Veränderung wollen, wenn wir aus der Geschichte lernen wollen, wenn wir dieselben Fehler nicht immer und immer wieder machen wollen, wenn wir uns wirklich weiterentwickeln wollen, dann müssen wir Erwachsene den Mut zu dieser Veränderung haben.”
Wenn du diesen Mut aufbringst und aus deiner Komfortzone steigst, dann kannst du aktiv für Veränderung in unserer Gesellschaft beitragen und dabei so nebenbei dein Wunschleben verwirklichen. Wie wäre das für dich?